Geschichte

Im Jahre 1970 wurde das Gemeindekrankenhaus Wil gegründet und reihte sich damit in die Gruppe von 12 öffentlichen Spitälern, diversen privaten Spitälern und Spezialkliniken im Kanton St. Gallen ein. Das Spital entwickelte sich in den folgenden Jahren stetig.

In den Neunziger-Jahren wuchs die Ansicht, dass die Schweiz über eine zu grosse Spitaldichte verfüge, welcher eine Hauptverantwortung für die Kostenentwicklung zugeschrieben wurde. Viele Spitäler beruhten auf alten Gesetzen und Gebräuchen. So war zum Beispiel in der kantonalen Verfassung von Bern festgeschrieben, dass das nächste öffentliche Krankenhaus mit der Kutsche in einer Stunde erreicht werden müsse.

Auch im Kanton St. Gallen befasste man sich zunehmend mit einer Ausdünnung der Spitallandschaft. 1995 plante die Regierung auf Basis einer grossangelegten Studie die Schliessung der Spitäler Wattwil, Flawil und Altstätten. Inmitten der Vernehmlassung machte die Regierung 1997 dann aber eine Kehrtwende und verkündete, dass stattdessen die Spitäler Wil und Rorschach geschlossen werden sollten. Der Beschluss wurde nach heftigem Widerstand in der Bevölkerung zu Beginn 1998 vom Kantonsrat klar abgelehnt.

Im Jahr 2003 wurden im Rahmen einer grossen Spitalreform unter dem Namen Quadriga vier rechtlich verselbständigte Spitalverbunde mit je einem eigenen Verwaltungsrat gebildet. Das Spital Wil bildete zusammen mit dem Spital Wattwil und dem Spital Flawil die neu formierte Spitalregion Fürstenland-Toggenburg. Das Spital Flawil wurde etwas später in die Spitalregion St. Gallen umgeteilt. Zudem wurde im Rahmen des Quadriga-Projektes durch die Regierung die Schliessung der Spitäler Altstätten, Flawil und Wattwil angekündigt. Dieser Vorentscheid wurde 2018 im Strategiepapier zur Spitalreform konkretisiert und durch die anvisierte Schliessung des Spitals Walenstadt ergänzt.

Im Jahre 2020 verabschiedete das Kantonsparlament die neue ‘Strategie 4plus5’, welche das stationäre Angebot künftig auf die vier Mehrspartenspitäler Grabs, Uznach, Wil und St. Gallen konzentrieren soll. In drei Volksabstimmungen am 12. Juni 2021 bestätigte das Stimmvolk des Kantons die 3 Kernelemente der neuen Strategie mit 65.2%, 76.8% und 56.3% der Stimmen.

Das Spital Flawil wurde 2021 geschlossen, das Spital Wattwil 2022 an die Berit Klinik verkauft und das Spital Walenstadt 2023 an das Kantonsspital Chur abgetreten. Zudem verkaufte 2023 die Ortsbürgergemeinde St. Gallen ihre geriatrische Klinik an das Kantonsspital St. Gallen.

Das Spital Wil wurde zwischen Juni 2022 und August 2023 in vier Etappen für die neue Rolle fit gemacht.

Die verbleibenden 4 Spitalverbunde wurden 2023 wie geplant neu aufgestellt und unter einem neugebildeten zentralen Verwaltungsrat zusammengefasst. Per 1. Januar 2025 wurde auch eine Neufirmierung in HOCH (Health Ostschweiz) vorgenommen.

Separat beauftragte der Stadtrat Wil 2022 eine Expertengruppe bestehend aus Felix Aepli, Dr. Yvonne Gilli,  Lucas Keel, Dr. Stefan Maydl, Marianne Mettler, Beda Sartory, Robert Stadler und Dr. Urs Trümpler damit, eine Auslegeordnung über die Situation vorzunehmen und mögliche Szenarien für die Zukunft aufzuzeigen. Der Bericht wurde am 2. März 2023 dem Stadtrat vorgelegt und bildet seitdem für den Stadtrat die Richtschnur für seine Aktivitäten. Eine von 10 konkretisierten Massnahmen war die Unterstützung eines neuzugründenden Fördervereins.

Mit der Gründung des Vereins ‘Zukunft Spital Wil’ am 14. Mai 2025 mit über 150 Gründungsmitgliedern wurde dieser Plan umgesetzt. Der neue Verein wird die Entwicklungen im Spitalwesen des Kantons St. Gallen und den angrenzenden Gebieten eng verfolgen und wird wenn nötig aktiv werden, um die Interessen der Region Wil angemessen zu vertreten.